9. Urlaub und Ausflüge in Japan Teil 1. "Kasai Rinkai Park"



Es klingt vielleicht ein bisschen übertrieben, aber es ist wahr: Alles ist möglich! Auch wenn so manche Traumstrände gerne mal auf weit entfernteren Inseln liegen...

Mal schnell ans Meer? Das ist trotzdem kein Problem! Es gibt auch unfern von Tokio riesige lange Strände. Ist ja klar, wir leben auf einem Inselstaat. Doch wer nun meint, dass somit das Baden oder gar Schwimmen einfach so möglich ist, der liegt wie ich anfangs, total daneben. Ich liebe das Wasser und vor allem auch das Schwimmen. Darum möchte ich gleich am zweiten Wochenende in unserer neuen Heimat an eine der zahlreichen Küsten. Mein Mann hat bereits von seinem japanischen Kollegen erfahren, dass das mit dem Schwimmen nicht so einfach ist. Ich mache mich im Netz schlauer und werde immer trauriger beim Recherchieren. Es gibt zwar viele Strände, die wir mit einer Stunde Zugfahrt wunderbar erreichen können, doch zudem auch starke gefährliche Strömungen und giftige Quallen, die das Vergnügen im Wasser mildern. Aus diesem Grund kommt es zu Einschränkungen das Wasser zu betreten. Seltsam daran ist nur, dass diese Verbote nur in der Woche -von montags bis freitags- gelten. Das bedeutet also, die Quallen und Strömungen treiben nur an Werkstagen ihr Unwesen. Am Wochenende sowie an Feiertagen hingegen, weisen diese keine Ambitionen dazu auf? Wie es der Zufall nun mal so will? 😏 Okay, ich habe die leise Ahnung, dass hinter diesen Verboten noch mehr steckt … 

Unser erster Strand, den wir besuchen liegt im "Kasai Rinkai Park", gegenüber vom Disneyland in Tokio. Uns trennt nur noch der grüne Park, mit allerlei Imbissständen und einem gewaltigem Riesenrad, vom Meer. Die Kinder entdecken sogar eine Bimmelbahn, wie wir sie von der Ostsee her kennen. Unserem Rücken zugewandt die imposante Skyline von Tokio. Wir dürfen hier zumindest Planschen, das habe ich vorher herausgefunden und Badesachen eingepackt. Unter scharfer Beobachtung mehrerer Bademeister*innen, ist es erlaubt uns mit den Kindern in dem undurchsichtigen Meereswasser abzukühlen. Nur, das Wasser kommt mir noch wärmer als die Außentemperatur vor- es ist heiß. Bis zu meinem Bauchnabel tief ist es möglich, danach ist die Bucht mit Netzen, gehalten von Stöckern, abgesperrt. Selbst im Wasser, aufmerksame Bademeister*innen. Ich will mir den Badespaß jedoch nicht nehmen lassen und werfe mich mit meiner großen Tochter in die Fluten. Die Erwachsenen sind fast komplett bekleidet und so kommt hier leider niemand in den Genuss meines gelben Bikinis. Ich passe mich zumindest ein wenig an und trage mein Shirt darüber. Aber die Jeanshose lasse ich frecher Weise weg. Die meisten Besucher durchstöbern auf Knien das flacherer Wasser, in den Händen kleine Kescher und Plastikgefäße. Sie suchen Krebse. Das muss hier so eine Art Volkssport sein. Sehr beliebt. Und dafür schmeißen sich Eltern und Kinder gleichermaßen in das matschigen Nass, ähnlich der Ebbe an der Nordsee. 

Alles ist für das Schlammbaden organisiert: Nach dem Baden geht es zum Abwaschen (eine 10 m lange Wasserstrasse mit Fußduschen) und Umkleiden. Überall bilden sich feinsäuberliche Schlangen beim Anstehen. Ein großes Zelt spendet Schatten für die Familien, die direkt hier am Meer an der Waschanlage pausieren möchten. Rings um uns herum campen viele in Strandmuscheln. Essen und schlafen, so gut es eben geht in dieser Hitze und bei dem Gewühle. Welch Überraschung, viele Menschen kommen auf die Idee am Wochenende zum Strand zu fahren.

 Für unseren nächsten Ausflug ist jetzt vorab noch zu klären, ob wir in den Bergen überhaupt wandern dürfen. Ich würde spontan antworten: Am Wochenende sowie an Feiertagen wahrscheinlich schon! 




Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

47. Zurück nach Deutschland

1. Abreise in Deutschland- Flug ✈️

41. Julia the Surfer 🏄🏽‍♀️ woman