12. Ich bin dann mal Surfen 🏄🏽♀️ am Zushi Beach: Ausflüge in Japan Teil 2:
Auf dem Weg zum Strand: Unsere Unterkunft ist nur 100 Meter entfernt.
Kamakura; Ein kleiner verträumter Urlaubsort am Meer mit dunklem, weichen Sand, hohen Wellen und viiiiiieeeelen Surfern. Wunderschön, von grünen Bergen und Wäldern umrandet. Ganz ausgezeichnet mit dem Zug zu erreichen. Von Tokio aus, sind wir nach einer Stunde und 15 Minuten direkt am Strand.
Es irritiert mich irgendwie anfangs, die sonst so fleißigen, arbeitswütigen Japaner*innen, als lässige Surfer*innen zu sehen. Es ist mal wieder gut meinen Blick zu erweitern… Denn hier wird das geliebte Telefon, von den Einheimischen bereitwillig gegen ein Surfbrett ausgetauscht. Tatsächlich fällt mir auf, dass eigentlich alle immerzu und ständig auf ihre Handys starren. Vor allem in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber auch beim Laufen durch die Stadt, ist der Blick auf das Smartphone gerichtet. Ganz schön verrückt, wenn dadurch der Blick für die Umgebung und die Menschen um sich herum, leider auch für die eigenen Kinder, verloren geht…. Ich mache mir einen Knoten in mein gedankliches Taschentuch☝
Hier hingegen finde ich die Wellenreiter*innen lässig im Meer auf ihren Surfbrettern, stets auf die nächste gute Welle wartend. Weil Surfen ein sehr beliebtes Hobby ist, tummeln oder besser gesagt, stapeln sich hier am Strand massenhaft dieser Sportler*innen und machen mir das Schwimmen fast unmöglich. Gut, dass wir bereits in der Arbeitswoche hier waren, denn hätte ich diesen malerischen Ort nur so überfüllt gesehen, wie am Wochenende, würde ich ihn wohlmöglich weniger begeistert beschreiben.
Die Buddha Statue in Kamakura 🔝
Es gibt alle paar hundert Meter zahlreiche Schreine und Tempel zu bestaunen. Zudem befindet sich hier der 2. größte Buddha Statue Japans, der Kamakura Daibutsu. Dieser Bronzene Buddha ist 11 Meter hoch, 121 Tonnen schwer und stammt aus dem 13. Jahrhundert. Aufgrund eines Tsunamis, sitzt diese beeindruckende Figur seit dem 15 Jahrhundert ganz ohne Dach, frei in einem grünen Garten. Da die Statue ein Wahrzeichen ist und eine der meistbesuchten Touristenattraktionen in der Region Kanto darstellt, strömen am Wochenende viele Menschen aus allen Regionen des Landes her. Das erklärt auch die zahlreichen Cafés und Touristenlädchen. Tag für Tag sind von diesen jedoch weniger geöffnet, denn Mitte September beginnt die Taifunsaison. Klingt dramatisch, bedeutet aber nur, dass es nun vermehrt zu heftigen Regen und Gewittern begleitet von starken Wind kommen kann. Manchmal sind diese Taifune so heftig, dass es zu Ausfällen im öffentlichen Straßenverkehr sowie Straßensperrungen, Schulschließungen und sogar Stromausfällen, Ausfällen der Wasserversorgung sowie dem Zusammenbruch der Telekommunikation kommt (klingt irgendwie doch dramatisch 😕). Es ist trotzdem immer noch sehr warm, um die 28 °C. Mir fallen die vielen Beschilderungen zur Rettung vor den möglichen Tsunamis am Boden sowie an den Fußgängerwegen auf, an der gesamten Küste entlang. Also daran hatte ich nicht unbedingt gedacht, als ich einen Urlaub an diesem schönen Strand gebucht habe…. Wir folgen den Schildern und gelangen auf einen Sammelplatz an einem Berg. Dahinter sind wir plötzlich mitten im Dschungel. Auch dort stoßen wir auf einen Schrein versteckt im Dickicht.
Mit der „Edon“ Bahn, eine alte schöne Straßenbahn mit Holzsitzen, gelangen wir in die belebteren Stadtteile Kamakuras und andere anliegende Orte. Wir wohnen in einem kleinen Gästehaus mit 6 Zimmern. Viele junge Menschen und junge Familien nutzen diese relativ günstige Unterbringung. Ich mag die ungezwungene Art dieser Unterkunft, da wir mit den anderen Gästen ins Gespräch kommen. In der Bar des Hauses, können wir unser Essen erwärmen, Kaffee kochen und an den Tischen gemütlich essen. Es gibt einige Spiele, Bastelmaterialien und die Möglichkeit mit völlig Fremden über das Surfen oder die Lieblingsspeisen zu fachsimpeln. Ein äußerst freundlicher und aufgeschlossener 19-jähriger Chinese, berichtet uns, dass er zum ersten Mal im Ausland ist. Er macht sein Austauschsemester in Tokio und beginnt hier mit einem kleinem Urlaub. Wir treffen ihn immer wieder in den nächsten Tagen und was soll ich sagen, er kann wirklich prima fotografieren 🤳 und lichtet uns sehr gekonnt vor dem riesigen Buddha ab. Ein anderer sympathischer Gast ist ein junger Ingenieur aus den USA. Ich komme auch mit ihm ins Gespräch erzählt mir, dass er zur Hälfte Japaner ist und gerne hier her zu seiner Familie kommt. Er liebt das Surfen und gibt mir gleich noch Tipps, währenddessen er die hier beliebten Pfannkuchen, mit roten gekochten süßen Bohnen gefüllt, (eine seiner Lieblingsspeisen) in sich hinein schiebt. Freudestrahlend klappt er anschließend seinen Laptop zusammen und schnappt sich sein Surfbrett. Ich schaue schon ein wenig neidisch hinterher…
Doch dann war es endlich soweit. Ich habe zwei Surfstunden genommen: Eine fast und eine gar nicht… 😉 im Frühling möchte ich wirklich wieder kommen und das Surfen erlernen!
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