28. Snow Monkeys- Ausflüge in Japan Teil 5





 In der Nähe von Nagano liegt die berühmte „Stadt der Affen“ Yamanouchi. Im Winter findet hier ein ganz besonderes Schauspiel statt. Wir können rotgesichtige Affen dabei beobachten, wie sie in heißen Quellen, den Onsen, baden. Darauf wurden wir bereits in Deutschland aufmerksam gemacht und deshalb wollten wir uns dieses Erlebnis nicht entgehen lassen. 

Von unserem Hotel aus sind es ca. 5 km durch das kalte, verschneite Yamanouchi. Mit einem Bus kommen wir bis auf 2 km an die Affen heran gefahren. Dann laufen wir durch einen wunderschönen Wald. Zu dem Jigokudani Affenpark, in dem die freilebenden Japanmakaken ihr zu Hause haben. Es ist nicht ungefährlich, da es einen steilen Berg hinauf geht und überall Eis und Schnee liegt. Wir haben großen Spaß beim Wandern und wir werden unterwegs immer neugieriger. Anfangs haben wir uns noch gewundert, warum unser Bus vom Hotel schon 8.30 Uhr abfahren möchte, doch so zeitig unterwegs zu sein, hat auf jeden Fall seine Vorteile. So haben wir einen wunderbaren Blick auf das Tal und auf den Berg der zahlreichen Affen. Später kommen immer mehr Touristen und machen es wirklich schwer in Ruhe einen guten Platz zu haben, um die putzigen Tiere zu beobachten.

Wir schlängeln uns immer weiter den Weg entlang und nach jeder Kurve hoffen wir die Primaten zu sehen. Plötzlich steht da mitten im Wald ein Holzhäuschen (mit Toiletten und Souvenirs) und wir werden um Eintritt gebeten (6€ pro Erwachsene). Dann endlich hinter dem Haus befindet sich eine Schlucht und wir sehen schon die ersten Affen, die geschickt über den Fluss springen und klettern. Von Stein zu Stein über das eiskalte Wasser oder auch über eine dicke elektrische Leitung. 

Viele der Muttertiere tragen ihre Affenbabys auf den Rücken. Sie rennen gut gelaunt zu den heißen Onsen oder wieder zurück auf die kalten, schneebedeckten Berge. Sie klettern auf die Bäume am Hang und scheinen wirklich große Freude dabei zu haben, in dieser malerischen Umgebung zu leben. Dann erst fallen uns die Tiere bereits auf dem Weg und ganz nah an unseren Beinen, manchmal nur ein paar Zentimeter von uns entfernt auf. Überall Affen um uns herum. Sie sind nicht besonders groß, ungefähr 50 cm und scheinen überhaupt keine Angst vor den vielen neugierigen Menschen zu haben. Anfangs bin ich schon ein wenig vorsichtig. Doch die Affen sind sehr friedlich. Da könnte sich so mancher Tourist ein Vorbild an ihnen nehmen. Diese sind teilweise so sehr beschäftigt mit dem Fotografieren und Filmen, dass sie gar nicht mitbekommen, dass auch mal andere vor allem kleine Kinder auf das Spektakel schauen wollen. 

Die Affen selbst wirken tiefen entspannt. Ist ja auch kein Wunder, wenn sie ihr Leben lang in einem Wellness-Tempel wohnen dürfen 😌 Sie sitzen zusammen in dem heißen Wasser, kuscheln und frönen ihrer Fellpflege. Sie scheinen sich nicht von den vielen, neugierigen Augen der Besucher gestört zu fühlen. Wenn sie aus dem heißen Wasser kommen, schütteln sie sich kurz ab und gehen wieder ihre Wege in dem Schnee. Die Becken für die Onsen, mit dem natürlichen heißen Quellwasser, sind hier zwar extra künstlich angelegt, aber ich denke, dass die Affen hier sehr gerne freiwillig leben. Der Park ist für die Besucher*innen von 9:00 bis 16:00 Uhr geöffnet, was bedeutet, dass die Tiere auch mal Zeit nur unter sich genießen können. Vernünftigerweise ist das Füttern strengstens verboten, was das gute Benehmen der Affen erklären kann. Sie wissen, dass sie kein Futter erbetteln können. Zur Nacht ziehen sie sich sowieso wieder in die Berge zurück, um sich einen Schlafplatz in den Bäumen oder auf den Felsen zu suchen. In den Sommermonaten und vor allem auch im Herbst, finden die Primaten zahlreiche Früchte und Nüsse, die sie sich schmecken lassen. Oder auch mal eine kleine leckere Zikade neben anderen Kriechtieren. Im Winter ernähren sich sich hauptsächlich von Rinden sowie Zweigen. Im Frühling von frischen Trieben und Samen der Bäume oder Sträucher in ihrer Umgebung. 

Wir hätten noch stundenlang diese Tiere beobachten können. Ich bin sehr glücklich, dass wir uns dieses (fast) natürliche Schauspiel angeschaut haben! 

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