23. Unterwegs in Tokio: Öffentliche Verkehrsmittel und mehr



 So sind wir unterwegs oder mit 🛴 und auch Laufrad (diese konnten wir noch in unsere Koffer quetschen).


Wie sicher ist es eigentlich in Tokio mit meiner Familie unterwegs zu sein? Wie bewegen wir uns innerhalb und außerhalb der Stadt? Diese Fragen wurden mir gestellt und sollen nun beantwortet werden… 

Wir fühlen uns alle 4 meist sehr sicher auf den Straßen in Japan. Dafür, dass es sich um die größte Stadt der Welt handelt, fahren relativ wenige Autos. Und diese, die fahren sind vorsichtig und rücksichtsvoll unterwegs. Das ist auch gut so, denn wir hören sie kaum anrollen, da die Kraftfahrtzeuge überwiegend elektrisch oder Hybrid betrieben werden. Zudem gibt es in diesem Ballungsgebiet nur wenige Parkplätze und diese sind teuer und sehr begehrt. Das heißt, das Parken in unserem Stadtteil kostet durchschnittlich um 70 Cent/ Stunde in der Nacht und bis zu 10€/ Stunde am Tage 😱 Gestapelte Fahrzeuge: platzsparende Variante das Parkens in Tokio. 

Deshalb sausen durch die engen Straßen, viele  Radfahrer*innen und dies erschreckender weise relativ chaotisch, denn sie fahren häufig auch bei roter Ampel 😯 In diesem Falle ist es sowohl für uns Fußgänger, als auch für die Radfahrer ein gefährliche Fortbewegung, da es kaum Radwege als solches gibt. Wir beiden Verkehrsteilnehmer teilen uns die schmalen Gehwege, oft auch nur mit einer Markierung auf dem Asphalt gekennzeichnet und dadurch gerne von den Autos (meist von einem der wiederum vielen Taxen) blockiert. Oder die Wege sind mit einer kurzen Fußgängerreling sowie auch wenigen Pfosten separiert von der Fahrbahn. Bei den Fahrrädern handelt es sich im Großen und Ganzen um elektrische Räder, beziehungsweise auch um elektrische Mopeds. Die Letzteren sind häufiger auf dem Weg zu den hungrigen Bewohner*innen dieser Stadt, um Essen auszuliefern.  Shibuyas Straßen sind gesäumt von etlichen Restaurants. 

Wie viele Großstädter*innen, verzichten wir auf ein eigenes Auto und verlassen uns auf die öffentlichen Verkehrsmittel. Und hier in Japan sind wir wirklich nicht verlassen, wie leider oft in Deutschland… Da wir jeweils um die 15 Minuten von dem nächsten Bahnhof entfernt wohnen, gehen wir aus unserem ruhigen Familienviertel zu Fuß zur Shibuya oder zur Ebisu Station. Dank Google Maps ist es heutzutage ziemlich einfach herauszubekommen, welchen Bahnhof und welches Bahngleis wir nehmen sollten, um zum Ziel zu gelangen. Selbst der Fußweg hin und zurück vom Bahnhof ist gut zu verfolgen. Mittlerweile brauche ich diese Unterstützung immer weniger und verlaufe mich kaum noch. Ganz zur Freude meiner Kinder 😬 wir nutzen meist den Zug bzw. die Metro als Fortbewegungsmittel. Das aller Beste an dem in sich äußerst verwobenen Streckenplan ist, dass wir nie länger als ein paar Minuten auf den nächsten Zug warten müssen. Selbst auf die Langstreckenzüge, also auch den Schnellzügen ist Verlass und 15 oder 20 Minuten später kommt der nächste an. Auf diesen Luxus möchten wir am liebsten nicht mehr verzichten, denn es macht das Reisen sehr angenehm und entspannt. Niemals sinnlos losrennen oder enttäuscht sein, dass der entsprechende Zug vor der Nase wegfährt, denn der  nächste ist bereits unterwegs zu uns.  So überfüllt sehen wir die U-Bahnen fast immer. Doch die freundlichen Mitfahrer*innen machen gerne Platz für Kinder oder ältere sowie kranke Menschen. 

Was auf jeden Fall sehr interessant ist, die Bahnhöfe sind oft, wie in der großen Tokio Station auf zahlreichen Untergeschossen zu finden. Die Tokio Station zählt 8 Stationen in die Tiefe. Da fällt mir sogleich die Geschichte von Jule Verne ein- „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" Von dort aus ist es ja nicht mehr so weit 😉

Außerdem ist auch auf die Busse Verlass. Direkt im Zentrum von Tokio sind diese kleiner und komprimierter, um durch jede enge Gasse gelangen zu können. Dadurch wirken diese auf mich ein wenig drollig, irgendwie erinnern sie mich an Spielzeugbusse. Genauso wie in den Zügen, bezahlen wir mit der Suica- oder Pasmo Card oder gar mit Bargeld. Das Aufladen der Karten, ist an jedem Bahnhof möglich an Schaltern oder Automaten und gerne helfen die anderen Passant*innen weiter. Viele bezahlen direkt mit ihrem Telefon und den digitalen Karten, die online aufgeladen werden. Besonders zu erwähnen sind die Busfahrer*innen, die  wahnsinnig geduldig und freundlich sind, jede Ansage wird freundlich gesprochen und selbst nachdem ich ungefähr 10 mal meine Karte zum Bezahlen falsch aufgelegt hatte, blieb der Fahrer verständnisvoll und geduldig, bis ich es endlich hinbekam🙏und dann waren wir überdies hinaus auch noch pünktlich am Ziel, wow! Einer der „Hachiko Busse“. 

Ein paar kleine eckige Familienwagen fahren schon durch die Stadt. Diese wirken ähnlich wie die Busse, komprimiert und sind dadurch irgendwie niedlicher als die riesigen SUVs, die unverständlicherweise auch in Tokio City unterwegs sind. Viel zu groß und wahnsinnig sinnlos, da sie kaum durch die schmalen Gassen passen. In Shibuya fahren zudem auch Luxuswagen wie Ferraris oder Porsche und diese machen tatsächlich auch mal Krach mit ihren Verbrennungsmotoren.

 Diese komprimierten Familienwagen sind äußerst praktisch in einer großen Stadt wie Tokio. 

Die Müllabfuhr fährt ebenfalls in Miniatur Lastkraftwagen durch die Stadt. Als wir diese zum ersten Mal gesehen haben, konnten wir es erst gar nicht glauben, dass es sich bei den LKWs wirklich um diese handelt. Im Grunde sind alle solche Transporter hier in verkleinerter Form unterwegs. Die neuen Taxis sind elektronisch betrieben und erinnern an die schicken schwarzen Limousinen in London, in abgerundeter Form.  Zu sehen ist hier eines der beschriebenen Taxen. 

Es gibt auf den Straßen wirklich viel zu entdecken und somit ist kein Ausflug für uns langweilig. Wir mussten neulich einem Skateboardfahrer ausweichen. Ganz wie Bart Simpson, war dieser irre schnell unterwegs durch die schmalen Straßen, die auch mal eine Neigung von 16% aufweisen können.  Unser steiler Weg zum Park UND wir müssen den Weg auch wieder hoch und dann wieder runter den nächsten Hügel… 

Die lahmere Version, der Elektro- Roller mit Aufladestationen, sind ebenfalls überall zu finden. Und dann rennen, hüpfen und rollen (per Fußbetrieb) wir Singers noch durch durch die Straßen von Tokio. Nach wie vor sind wir wenige Einwanderer unter sehr vielen Einheimischen. Das scheint für viele Japaner*innen ein amüsanter Anblick zu sein, wir werden zumindest oftmals freundlich angelächelt ☺️

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